Achtsamkeitspraxis

Meditation - so wichtig in der heutigen Zeit

Unser Handeln und Fühlen wird von unserem Gehirn bestimmt. Es regelt, welche der inneren und äußeren Impulse in unser Bewußtsein gelangen. Viele Reaktionen laufen komplett automatisch und unbewußt ab.

Unser Gehirn hat sich aus einem Reptiliengehirn entwickelt. Es hat sich im Laufe von Millionen von Jahren der Evolution entwickelt, sich immer besser an die Umweltbegebenheiten angepaßt. All unsere interlektuellen Fähigkeiten wurden dabei auf dieses Reptiliengehirn, den Hirnstamm, aufgesetzt. Der Hirnstamm reagiert noch immer am schnellsten, bestimmt viele unserer Entscheidungen. In der Evolutionsgeschichte war es notwendig, in Sekundenbruchteilen zu erkennen, ob dieses gekrümmte Ding dort eine Schlange ist. Flucht war wichtiger, als sich eine Belohnung zu holen, wenn da eine Schlange auf dem Weg liegt. So funktioniert unser Gehirn noch immer. Es ist grundsätzlich furchtsam. Negative Erfahrungen werden intensiver bewertet als positive. Wir sind innerlich ständig auf der Hut. Die Stresshormone durchfluten unseren Körper, denn in unserer schnellen Umwelt hält für unser Stammhirn ständig etwas “gefährliches” bereit. Früher war dieses System des sympatischen Nervensystems, was zugegebener Maßen das Überleben sicherte, sinnvoll, denn die Nebenerscheinungen, die wir heute mit 40 Jahren gestresstem Körper erleben, waren nicht tragisch: Die Lebenserwartung war unter 40 Jahre. Heute beginnen wir in diesem Alter den Preis für diesen innerlichen Dauerstress zu bezahlen: Ohne bewußten Ausgleich haben wir Beschwerden im Darmbereich, eine langsame Wundheilung, eine höhere Anfälligkeit gegen Grippe und Erkältung sowie ernsthafte Entzündungen. Arterienverkalkung und Herzinfarkte stehen auf der Tagesordung des modernen Menschen, unser Hormonsystem entgleist inform von Typ-2-Diabetis und Allergien.
Die ständige Aktivierung dieser Negativspirale beeinflußt auch unsere Stimmung. Die Amygdala verstärkt negative Erfahrungen, der Hypokampus, der für die Speicherung realer Erinnerungen zuständig ist, wird hormonell geschwächt. Überig bleibt ein Grundgefühl von Angst und depressiver Stimmung.
Der Gegenspieler hierzu ist das parasympathische Nervensystem. Es ist für der normale Ruhezustand des Körpers zuständig. Dieser Zustand ist notwendig, um ein langes gesundes Leben zu führen. Und da das Gehirn lernfähig ist, kann es auch aus der depressiven Grundstimmung wieder heraus kommen, kann neue Synapsen schalten und einen zufriedenen Weg einschlagen.

Achtsamkeitsmeditation ist eine Möglichkeit, dies zu üben.