Meditation

Meditative Auszeit

Meditation ist nicht dazu da, nicht zu denken. Ich meditiere um mich immer besser kennen zu lernen. Und meine Gedanken gehören dazu, ebenso wie meine Gefühle. Ich gebe mir die Erlaubnis, dass in der Zeit meiner Meditationspraxis alles genau so ist wie es eben ist. Ich kehre immer wieder zu meiner Basis, meinem Körper zurück. Mein Atem begleitet mich. Aber ich verdränge nichts, ich schaue mir alles an…. und lasse es gehen, da es nicht so wichtig ist. Egal ob es die Sorgen mit dem Chef sind, die mir einfallen, oder was ich noch einkaufen muss für die Party heute Abend, alles ist gleich wichtig und gleich unwichtig. Aber auf jeden Fall nicht falsch. Es ist eben gerade so.
Wenn ich lerne in dieser Haltung mir selber gegenüber freundlich zu sein, ersteinmal ganz bewusst in den Zeiten der Achtsamkeitspraxis, dann kann ich das auch außerhalb, immer. Ich brauche mich nicht mehr zu verurteilen, weil ich dies tue oder eben nicht tue. Ich nehme es wahr, und ändere eben dass, was ich gerade ändern kann. Nichts weiter, aber es ändert sich im Laufe der Zeit sehr viel dadurch.
Dieses sich selber kennen lernen ist nicht immer leicht. Wir verschließen häufig die Augen vor unseren Schwächen und unbequemen Seiten, ebenso vor unserem tiefen Schmerz und Verletztheit. Es möge doch endlich alles gut, leicht und heil sein. In unserem Verständnis geht dies nur, wenn wir uns alle unsere Seiten anschauen, schonungslos und offen, jedoch ohne Verurteilung. Dadurch wird es ruhig in uns, still – die Stille, die wir eigentlich schon immer sind, wird wieder sichtbar …. gerade weil wir uns mit unseren Untiefen und Turbulenzen anfreunden.